In einem Lied klingt ein ganzer Ozean, kurz an. Sabine Bergk


Hallo und herzlich willkommen zum vielleicht ersten Podcast für zeitgenössisches oder auch «neues» Lied.


Zeitgenössische Lieder haben es schwer in der Musiklandschaft. Verleger vermitteln sie selten, Theater sind auf große Werke fokussiert, Sänger:innen sind zu stark beschäftigt, um neue Kompositionen einzustudieren. Es bedarf immer eines besonderen Engagements, um einen zeitgenössischen Liederabend zu organisieren. Einzelne Uraufführungen entstehen, dann zerfällt es wieder. 


Seit 15 Jahren schreibe ich zusammen mit Komponist:innen zeitgenössische Kunstlieder. Inzwischen sind mehr als 100 Vertonungen entstanden. Sie wurden u.a. an der Deutschen Oper Berlin, in Köln, München, Dresden, Hagen, Weimar, Ingolstadt und in Österreich uraufgeführt. Die Resonanz war jedes Mal sehr gut - und dennoch konnte aufgrund der fehlenden Strukturen und des Kostenaufwands nur selten ein zweiter Liederabend verwirklicht werden.


Dabei sind gerade Lieder sehr stabil. Sie werden weltweit gesungen. Sie sind Trostspender in schwierigen Zeiten und sie sprechen direkt das Herz an.


In dem Lieder können fliegen Podcast möchte ich einige Lieder vorstellen und mit Komponist:innen und Musiker:innen darüber sprechen, was es für sie bedeutet, Lieder zu schreiben. Es ist ein offener Dialog, der den Hörern zeitgenössische Lieder näher bringen möchte. Dabei ist der Begriff «Lied» sehr weit gefasst  – es gibt keine Vorgaben, keine Dogmen oder Schulen.


Lieder sind klein, aber frei.


Mit diesem Podcast möchte ich nicht nur meinen eigenen Liedern, sondern auch Liedern anderer Komponist:innen ein Podium bieten. Es soll ein Beitrag zu einer besseren Infrastruktur für das zeitgenössische Lied werden.


Die Interessenten an neuen Liedern verteilen sich weltweit. Studenten, Interpreten, Wissenschaftler und auch einfach Liedliebhaber können über den Podcast neues Repertoire kennen- und lieben lernen. Rundfunksender, Theater und Musikhochschulen sind ebenfalls angesprochen.


Am wichtigsten aber ist, dass das Lied aus sich selbst heraus spricht und fliegen lernt, hinaus in die weite Welt.




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Alle Folgen



Folge 33


Lieder können uns helfen, mit der Welt zu kommunizieren. Sabine Bergk spricht mit dem Tenor Julian Prégardien über Hans Zenders "Winterreise" und über das Projekt "Liedstadt", das im Herbst in Hamburg startet.





Folge 32


Gleich drei Musikfestivals hat Matthias von Hülsen gegründet: das Schleswig- Holstein Musik Festival, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und das Kammermusikfestival Krzyzowa Music. In seiner Kindheit spielte Musik eine wichtige Rolle. Der ehemalige Kinderarzt verlor 1943 beim Bombensturm in Berlin beide Eltern. Nach einer abenteuerlichen Flucht wuchs er als Waisenkind mit 35 anderen Kindern in Testorf auf. Abends verwandelte sich das alte Gutshaus in eine Bühne. In dieser Premiumfolge erzählt Matthias von Hülsen frei über seine Kindheit.



Folge 31


Musik kann eine Sinn stiftende Erfahrung sein, wenn sich in einem Raum und in einem Moment Musiker, Hörer und Werk verbinden. Sabine Bergk spricht mit der Sopranistin und Podcasterin Irene Kurka über die Komponistin Eva-Maria Houben und ihr Buch "Musikalische Praxis als Lebensform".




Folge 30


Musik kann eine Sinn stiftende Erfahrung sein, wenn sich in einem Raum und in einem Moment Musiker, Hörer und Werk verbinden. Sabine Bergk spricht mit der Sopranistin und Podcasterin Irene Kurka über die Komponistin Eva-Maria Houben und ihr Buch "Musikalische Praxis als Lebensform".



Folge 29


Schillernd und wild war das Leben der Elsa von Freytag-Loringhoven, die als Elsa Plötz aus Swinemünde kam und als Dadaistin New York auf den Kopf stellte. Sie war mit Marcel Duchamp und Peggy Guggenheim befreundet und ihre Gedichte erschienen neben James Joyce im "Little Review". Die Komponistin Snezana Nesic hat ein Gedicht von ihr zu einem dadaistischen Gesamt-Musik-Kunstwerk werden lassen, gemeinsam mit dem fulminanten Duo Körber-Wong. Sabine Bergk spricht mit Sophia Körber und Yun Qi Wong über die große Dada Lady, Musik und Tabuisierungen.




Folge 28


In dem deutschsprachigen Interview über "Malika" geht die Reise weit hinaus. Der Komponist Sidney Corbett und Sabine Bergk balancieren in Schattierungen des titelgebenden Gedichts von Christoph W. Bauer, tauchen ab in schöpferische Fragen, durchwandern Gebiete zwischen Henze und Ligeti und orientieren sich dabei immer an einem leitenden Gestirn: dem Lied.




Folge 27


Wilhelm Killmayers Musik überrascht mit einer seltenen Frische, einem hintergründigen Schalk, einer tiefgründigen Freude und mit tänzerischer Präzision. Sie ist authentisch und widerspenstig, niemals gekünstelt oder gewollt. Killmayer wurde bewundert und bekämpft. Er war in einer Zeit, in der die intime Kunstform Lied fast verpönt war, ein hingebungsvoller Lied-Komponist und ein leidenschaftlicher Lehrer. Im Gespräch mit Martina Killmayer und Moritz Eggert entdeckt Sabine Bergk eine unerhörte Komponistenpersönlichkeit. Diese Folge hat eine Länge von 1 Stunde und es werden gleich zwei Lieder gespielt.




Folge 26


Der Komponist Sidney Corbett und Sabine Bergk sprechen über das Ringen um den Ton, das Hören im inneren Ohr, bevor etwas geschrieben oder entschieden werden kann - auf der Suche nach einer Klarheit, der man sich stets nur annähern kann. Das vertonte Gedicht stammt von dem in Detroit und Berlin lebenden Dichter Sadiq Bey. Seine Gedichte erzählen janusköpfig von kindlichen Engelserscheinungen, von dem visionären Saxophonisten Albert Ayler und spannen den Bogen bis hin zu dem Görlitzer Mystiker Jakob Böhme.



Folge 25


Was geschieht, wenn der Komponist selbst zu seinem Lied wird? Wie tief verbindet sich ein Lied mit einer Sängerin und kann man überhaupt zwischen Komponist, Interpret und Werk unterscheiden? Sabine Bergk spricht mit dem Komponisten Arsalan Abedian über den schöpferischen Prozess, Abspaltungen, Schatten, Nähe und Distanz. Grundlage der Komposition ist das Gedicht "Ich sing mein Lied" von Kurt Schwitters.




Folge 24


Wie sieht es für das zeitgenössische Lied aus Sicht einer Verlegerin aus? Sabine Bergk spricht mit der Verlegerin Dr. Kerstin Schüssler-Bach über das Nischendasein von Liedern und über das Lied "Wintersonnenwende" von Detlev Glanert, das sich die Textdichterin ursprünglich in einem zaghaften dreifachen Pianissimo ausgedacht hat und das der Komponist im dreifachen Forte eines hoffnungsvollen Sonnenaufgangs ausklingen lässt.



Folge 23


Aus der spontanen Idee, zusammen mit einem zeitgenössischen Komponisten über Mozarts "Abendempfindung" zu sprechen, wurde eine ungeahnte Abenteuerreise. Sabine Bergk und Fabio Nieder wandern zusammen durch die Irrungen und Wirrungen von Mozarts "Abendempfindung". Dabei spielt ein Artikel aus der British Library "Who was Mozart's Laura" von David Paisey eine zentrale Rolle. Wie heißt dieses Lied eigentlich wirklich? Diese Folge hat eine Länge von 57 Minuten.




 

 

Folge 22


Mit Loops eine ganz eigene Form der "Winterreise" zu erfinden - der Komponist Bernhard Lang hat in "The Cold Trip" eine hochsensible Suchlandschaft erschaffen. Zusammen mit der Sopranistin Eva Resch erkundet Sabine Bergk Temperaturschichten aus Wiederholungen, die in einem reibungsvollen Miteinander Schuberts "Winterreise" erwärmen.



Folge 21


Wie geht man in einem Lied mit dem Thema Krieg um? Der Komponist Alexander Keuk hat ein Gedicht von Georg Heym vertont und spricht mit Sabine Bergk über die Möglichkeit und Unmöglichkeit der Verarbeitung von Angst und setzt gerade dem Krieg im Lied eine tiefe Stille entgegen.


Folge 20


Liebe Hörerinnen und Hörer, der Podcast erlaubt sich eine kleine Winterpause. In zwei Wochen freuen wir uns auf die nächste Folge. Bis dahin: Stille.



Folge 19


Eine eigene Sprache zu erfinden in der Musik - kaum eine Komponistin ist derart eigene Wege gegangen, wie Violeta Dinescu. Und da wundert es nicht, dass sie ein Stück über die Ursprache Hildegard von Bingens geschrieben hat. Die Sängerin und Podcasterin Irene Kurka und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über die Eigenheit Dinescus und Hildegards und versuchen, dieses weite Themenfeld liebevoll zu erfassen.




Folge 18


Das neue Jahr möchten wir mit Wasser begrüßen, mit einem kleinen Quell, der munter vor sich hin sprudelt, voller Freude und Lebensenergie - er schöpft aus sich selbst und ist sich genug, er tanzt und freut sich über jeden erlebten Moment. So rein und fröhlich wie sprudelndes Wasser soll auch unser Herz am Jahresanfang sein. Ein frohes neues Jahr 2024 wünschen der Pianist Matthias Veit und Textdichterin Sabine Bergk. Das Lied hat die britische Komponistin Susan Oswell geschrieben.



Folge 17


In der größten Not von Schönheit zu erzählen und dabei als Komponist selbst Zuhörer zu sein - die Sopranistin Maacha Deubner und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über den ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov, der derzeit im Exil in Berlin lebt, über den Dichter Ossip Mandelstam und über die Parallelen zwischen Kunst und Leben.


Folge 16


Das Gesicht eines geliebten Kindes im Schlaf zu betrachten gehört zu den größten Momenten der Geborgenheit und des Glücks. Textdichterin Sabine Bergk stellt ein gemeinsames Lied mit Andreas J. Winkler vor, das uns in "Ein helles Land" führt, in dem wir von ganz alleine leuchten. Die Adventszeit ist zwar eine leuchtende, jedoch auch eine besonders stressige Zeit. Viele Interviewpartner sind sehr stark eingebunden. Deshalb wird diese Folge ein Solostück sein. Kerze an und für einen Moment innehalten.



Folge 15


Novemberstimmung. Die Sonne zeigt sich immer seltener und da passt es gut, über das vierte und letzte Lied des Liederzyklus "Von müden Sonnen" zu sprechen. Der Zyklus ist damit zu Ende, aber aus jedem Ende lugt ja ein funkelnder neuer Anfang hervor. Alexander Keuk und Sabine Bergk sprechen aus verschiedenen Lichtwinkeln über das Loslassen, Neuschöpfungen und das Eintauchen in die Novemberdunkelheit.




Folge 14


Lied, Arie oder Song? Kosmisch oder trivial? Moritz Eggert und Sabine Bergk sprechen über Ohrwürmer, Spielplätze, Sex in der Musik und das ewige Liebeskarussell, das in allen Irrtümern das Leben lebenswert macht.



Folge 13


Wo viel Licht ist, vervielfachen sich auch die Schatten. Die Sopranistin und Gesangsprofessorin Anna Korondi und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über das dritte Lied der "müden Sonnen" und tasten sich vorsichtig durch offene Schattenlandschaften hindurch. Wohin die Reise geht, bleibt offen - das passt doch zu zeitgenössischen Liedern.




Folge 12


Wie klingen Steine, die mit Wasser umspült werden? Der Liedbegleiter, Maler und Autor Matthias Veit und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über Lieder und Lebenswege. Mit viel positiver Energie ist der Pazifikdampfer des Lebens aufgeladen und fährt einen jeden hoffentlich sicher über den Ozean. Im Lied geht die Reise von San Francisco bis nach Tokyo, im Leben bleibt sie unendlich offen.



Folge 11


Wie entwickelt sich ein Liederzyklus über die Zeit? Kommt er einem nach 10 Jahren noch neu vor? Der Komponist Alexander Keuk und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über den zweiten Teil der "müden Sonnen", unermüdlich, wenn es um Lieder geht.




Folge 10


In Triest geboren, zwischen den Kulturen, trägt der Komponist Fabio Nieder in breites Farbspektrum in sich und wurde 2023 mit dem GEMA Musikautor:innenpreis in der Kategorie Orchester ausgezeichnet. Eine besondere Verbindung hat er jedoch zum deutschen Kunstlied. Bereits mit 21 Jahren war er Liedbegleiter und Assistent von Elisabeth Schwarzkopf. Vor 10 Jahren gingen beide einmal in Berlin spazieren - Fabio Nieder und Sabine Bergk setzen jetzt im Podcast ihr Gespräch fort.



Folge 9


Das Gesicht eines geliebten Menschen kann in einem eine Himmelsmusik auslösen. Dennoch ist es schwer, diese kostbaren Momente einzufangen und sobald man sie nur ansatzweise eingefangen hat, muss man sie loslassen. Die Komponistin Eva Kuhn und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über Musik und Leben.




Folge 8


Wie klingt ein Farn, der ganz in sich eingerollt am Waldboden liegt? Der junge Komponist Leon Zmelty und Sabine Bergk sprechen über die Vertonung eines Gedichts von Marion Poschmann. Musik und Mediation treffen hier auf romantische Ironie und Innenschau.



Folge 7


Gerade schwierige Momente können in Liedern eingefangen und aufgefangen werden. Die Mezzosopranistin Jasmin Etezadzadeh und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über frühe Lieder und dunkle Stunden. Das Lied "Zur vierten Stund" der britischen Komponistin Susan Oswell erzählt von einem Selbstmord.




Folge 6


Lieder können zum Ruhepunkt in schwierigen Zeiten werden. Der Komponist Andreas J. Winkler und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über die heilsame Wirkung von Liedern und das Eintauchen in den kreativen Schreibprozess, mitten im alltäglichen Chaos.



Folge 5


Welchen Einfluss hat Schumann auf die zeitgenössische Liedkomposition? Drei von vier Komponisten des Podcasts beziehen sich stark auf Schumann - Zeit für ein Gespräch. Moritz Eggert und Sabine Bergk tasten sich an das Phänomen Schumann heran. Ist Schumann der Beginn der neuen Musik?




Folge 4


Freundschaft und Musik brauchen viel Zeit. Der Komponist Alexander Keuk und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über ihre langjährige Schaffensperiode, zeitgleiche Ereignisse und Zeitereignisse. Ihr gemeinsamer Liederzyklus handelt von der abnehmenden Aktivität der Sonne.



Folge 3


In einen weißen Garten führt uns das nächste Lied, in dem jeder Tag ein Neuanfang ist, wie auf einem weißen Blatt Papier. Der Komponist Moritz Eggert und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über die Anfänge ihres Lieder-Schreibens und über einen ungewöhnlichen Auftrag für Fagott und Sopran.




Folge 2


In turbulenten Zeiten kann ein Hafen zum Ankerpunkt für die Seele werden. Ein Lied kann ebenfalls wie ein Hafen Ankunft und Entspannung schenken. Der Kölner Komponist Andreas J. Winkler und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über die Entstehung von zeitgenössischen Liedern und ihre stärkende, hoffnungsspendende Wirkung.



Folge 1


Die Komponistin Eva Kuhn und Textdichterin Sabine Bergk sprechen über ihr erstes gemeinsames Lied, "Ein kleiner Kohlweissling", das mitten in der Pandemie die Schönheit des Sommers besingt.







Interviewgäste





Ich danke Oliver Kramer von der Agentur Wellenrauschen und dem Innovation Port Wismar für die Unterstützung der Gründung dieses Podcasts.